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Aufgabentext

Aufgabe 1: Fahrradtour

Max und Julia haben in den Ferien eine Radtour von Passau nach Wien unternommen. Die Längen ihrer Tagesetappen hat Julia in diesem Säulendiagramm dargestellt. Max verrät einem Freund: "Weil Julia einen sportlichen Eindruck machen will, hat sie die Säule für den letzten Tag einfach weggelassen. Am letzten Tag sind wir nämlich nur 20 km gefahren."

 


Teilaufgabe 1.1:  

Ergänze die Säule für den letzten Tag.


Teilaufgabe 1.2:  

Wie viele Kilometer haben Max und Julia auf der ganzen Tour durchschnittlich pro Tag zurückgelegt?
Gib dein Ergebnis an.

_______ km


Teilaufgabe 1.3:  

Um wie viel wäre die durchschnittliche Strecke pro Tag länger, wenn Max und Julia jeden Tag 10 km mehr gefahren wären?

Kreuze an.

km 10 km 30 km 60 km 70 km

 


Aufgabenmerkmale

Aufgabe

Didaktische Hinweise

Aufgabenkommentar

Leitidee

In dieser Aufgabe geht es um statistische Daten und deren graphische Darstellung. Daher wird diese Aufgabe der Leitidee Daten und Zufall (L5) zugewiesen.

Anregungen für den Unterricht

Der Begriff „Durchschnitt“ wird in der Umgangssprache üblicherweise als „arith­me­ti­sches Mittel“ gedeutet. Die Deutung und die Berechnung dieses Mittels bilden die zen­tralen Schwierigkeiten dieser Aufgabe.

Im Unterricht kann das arithmetische Mittel neben seiner rechnerischen Behandlung un­ter­stützend visualisiert und gedeutet werden. Dabei liegt je nach Auf­ga­ben­stel­lung ein Bezug zur Aufteil- oder zur Ausgleichs-Vorstellung nahe. Oft wird in den Me­dien mit einem Durchschnitt oder mit einem Mittel argumentiert. Dies legt es na­he, im Unterricht einen Beitrag zu einem kritischen Umgang mit Mittelwerten zu leis­ten und begleitend so auch das statistische Denken zu fördern. Insbesondere eine kri­tische Betrachtung des arithmetischen Mittels bietet sich an, um der häufigen Fehl­vorstellung, dass das Mittel „in der Mitte“ einer Datenmenge liegt, ent­ge­gen­zu­wir­ken. Weiterhin kann die Aussagekraft eines Mittelwertes thematisiert werden.

Bildungsstandards

Allg. mathem. Kompetenzen
K3 Mathematisch modellieren, K4 mathematische Darstellungen verwenden, K5 mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen, K6 mathematisch kommunizieren
Leitideen
L5 Daten und Zufall

Teilaufgabe 1

Einzelaufgabe 1

Auswertung

Die ergänzte Säule muss eine Fahrstrecke von 20 km veranschaulichen.

Säulenbreite und Beschriftung der Säule sind zu vernachlässigen.

Zeichentoleranz bezüglich der Höhe ±1mm.

Didaktische Hinweise

Leitidee

In dieser Aufgabe geht es um statistische Daten und deren graphische Darstellung. Daher wird diese Aufgabe der Leitidee Daten und Zufall (L5) zugewiesen.

Allgemeine Kompetenz

In dieser Teilaufgabe lesen die Schülerinnen und Schüler den Aufgabentext und ent­neh­men daraus die benötigte Angabe (K6), um dann die fehlende siebte Säule ein­zu­zeich­nen (K4).

Anforderungsbereich

Die Bearbeitung dieser Teilaufgabe erfordert ausschließlich Routinetätigkeiten, da­her wird sie dem Anforderungsbereich I zugeordnet.

Mögliche Fehler

  • Das Einzeichnen der siebten Säule unterbleibt, da die zugrunde liegende Information nicht aus dem Text entnommen wird (Defizit bzgl. K6).
  • Die siebte Säule wird mit falscher Höhe eingezeichnet (defizit bzgl. K4).

Schwierigkeit

Reproduzieren (AFB I)
Kompetenzstufe I
86 %

Bildungsstandards

K4 mathematische Darstellungen verwenden, K6 mathematisch kommunizieren
L5 Daten und Zufall

Teilaufgabe 2

Einzelaufgabe 1

Auswertung

50 (ODER 50 km oder ca. 50 ODER ca. 50 km ODER Angaben in anderer Längeneinheit mit passender Maßzahl)

Didaktische Hinweise

Leitidee

In dieser Aufgabe geht es um statistische Daten und deren graphische Darstellung. Daher wird diese Aufgabe der Leitidee Daten und Zufall (L5) zugewiesen.

Allgemeine Kompetenz

In dieser Teilaufgabe muss zunächst der Begriff „durchschnittlich“ im Text als wichtig erkannt werden (K6). Die anschließende Deutung dieses Begriffs liefert einen zentralen Hinweis auf das Modell „Bildung des arithmetischen Mittels“(K3). Die er­for­derlichen Daten sind dem Diagramm zu entnehmen und durch die Angabe für den siebten Tag im Aufgabentext zu ergänzen (K6). Anschließend ist das gesuchte arith­metische Mittel zu berechnen (K5). Zur Bildung des Mittelwertes kann dabei auf die Ausgleichs- oder auf die Aufteil-Vorstellung zurückgegriffen werden. Schließlichmuss dieser Wert im Kontext Fahrradtour gedeutet werden (K3).

Anforderungbereich

Diese Teilaufgabe erfordert beim formal/technischen Arbeiten ein mehr­schrit­ti­ges Vor­gehen. Sie wird daher dem Anforderungsbereich II zugewiesen.

Mögliche Fehler

  • Lediglich die Gesamtlänge der Fahrtstrecke wird angegeben (Fehllösung 350 km) (Defizit bzgl. K3).
  • Die Mittelwertbildung gelingt (rechnerisch) nicht, da die Vorrangregeln bei der Division durch 7, z. B. wegen fehlender Klammern, missachtet werden (Fehllösung: ca. 330 km) (Defizit bzgl. K5).

Am Beispiel dieser Teilaufgabe kann die Aufteil-Vorstellung vom arithmetischen Mit­tel vertieft werden. Dazu müssen alle sieben Teilstrecken gedanklich an­ein­an­der­ge­legt werden, um dann zu überlegen, wie diese Gesamtstrecke neu aufzuteilen wä­re, damit alle Teilstrecken gleich lang sind. Soll hingegen die Ausgleichs-Vor­stel­lung reaktiviert werden, muss man bei den langen Tagesetappen gedanklich so viel weg­nehmen und dies gleichzeitig bei den kürzeren Etappen hinzufügen, dass schließ­lich alle Tagesetappen gleich lang sind.

In einer Erweiterung dieser Aufgabe kann die Ausreißeranfälligkeit des arith­me­ti­schen Mittels thematisiert werden. In einem ersten Schritt kann dazu geprüft wer­den, wie viele Werte kleiner und wie viele Werte größer als das errechnete arith­me­ti­sche Mittel sind. So lässt sich anschaulich problematisieren, ob die Daten sym­me­trisch um dieses Mittel streuen. Dies liefert auch die Einsicht, dass das arith­me­ti­sche Mittel nicht notwendig auch ein Datum der gegebenen Datenmenge ist. Diese Ein­sicht kann durch eine Gegenüberstellung mit dem Median als weiterem Mit­tel­wert vertieft werden. Dazu muss man die Datenmenge zunächst der Größe nach ord­nen. Interpretiert man den Median als Mitte der geordneten Datenmenge (hier z. B. der nach aufsteigender Länge geordneten Tagesetappen), so teilt er diese – wie­der anschaulich gesprochen – in zwei gleich große Hälften.

Hat man beide Mittelwerte zur Verfügung, kann man die Ausgangsdaten schritt­wei­se verändern und jeweils beobachten, wie sich die beiden Mittelwerte verhalten. Bei die­sem Verändern der Daten kann man z. B. die längste (oder die kürzeste) Tages­etap­pe weglassen und prüfen, ob das arithmetische Mittel bzw. ob der Median sich ver­ändert. Entsprechend kann man die längste Tagesetappe durch einen großen Ex­trem­wert ersetzen, was dazu führt, dass der Median zwar gleich bleibt, aber das arithmetische Mittel nach oben wandert.

Als Erweiterung der Fragestellung und um die Aussagekraft des arithmetischen Mit­tels besser zu verstehen, kann erarbeitet werden, dass das arithmetische Mittel eine Re­duzierung mehrerer Daten auf einen mittleren Wert bedeutet. Mit dieser Re­du­zie­rung geht immer auch ein Informationsverlust einher. Um dies zu ver­deut­li­chen, kön­nen u. a. Aufzeichnungen von den Wetterdaten eines Monats betrachtet wer­den. Die­se sind regelmäßig in Tageszeitungen zu finden. Heißt es bei­spielsweise, dass es im August eines Jahres durchschnittlich 20°C warm war, so sagt dies noch nichts über die Temperaturen an den einzelnen Tagen aus. Folglich kann man von die­sem Mittelwert ausgehend nicht notwendig auf die Ausgangsdaten zurück schlie­ßen (Grundidee: Mittelwert als Schätzer für einen Datensatz). So kann es an ei­nem Tag 35°C warm gewesen sein, während es an einem anderen Tag in diesem Mo­nat nur 15°C warm war. Schließlich können Schülerinnen und Schüler anhand sol­cher Kon­texte erfahren, dass nur die Ausgangsdaten deren Variabilität erkennen las­sen und man zumindest qualitativ die Spannweite (oder die Streuung) kennen müsste, um die Aussagekraft eines Mittelwertes besser einschätzen zu können.

Weitere Kontexte, die sich für solche Betrachtungen anbieten, sind (überschaubare) Einkommensstatistiken oder auch Daten über den Benzinverbrauch eines PKW.

Beide Aspekte (Ausreißeranfälligkeit und Aussagekraft) zeigen exemplarisch, dass die Wahl eines mathematischen Modells immer nur unter Beachtung des Kontextes ein­geschätzt und bewertet werden kann (vgl. hierzu auch Modul B zur Kom­petenz Modellieren, 2011; Stichwort: Angemessenheit eines Modells). Dies wird durch einen flexiblen Umgang mit den Daten begünstigt. Dabei ist zu beachten, dass die Deutung von Daten stets von der Perspektive abhängt, wie im vor­lie­gen­den Beispiel schon gut im Einleitungstext deutlich wird.

Schwierigkeit

Zusammenhänge erkennen (AFB II)
Kompetenzstufe II
41 %

Bildungsstandards

K3 Mathematisch modellieren, K4 mathematische Darstellungen verwenden, K5 mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen, K6 mathematisch kommunizieren
L5 Daten und Zufall

Teilaufgabe 3

Einzelaufgabe 1

Auswertung

2. Kästchen wurde angekreuzt.

Didaktische Hinweise

Leitidee

In dieser Aufgabe geht es um statistische Daten und deren graphische Darstellung. Daher wird diese Aufgabe der Leitidee Daten und Zufall (L5) zugewiesen.

Allgemeine Kompetenz

Diese Teilaufgabe er­for­dert dieselben vier Kompetenzen. Dennoch sind die Anforderungen andere, da hier die Veränderung des Mittelwertes untersucht wird. Man kann konkret er­rech­nen, wie sich die tägliche Erhöhung der Fahrtstrecke um 10 km auf den Mittelwert aus­wirkt. Allerdings liegt hier eine inhaltliche Deutung des Mittelwertes näher, denn ei­ne tägliche Verlängerung der Fahrtstrecke um 10 km hat dieselbe Erhöhung des Mit­telwertes zur Folge, was eine neuerliche Berechnung erspart.

Aufgabenbereich

Die Aufgabe erfordert beim formal/technischen Arbeiten ein mehr­schrit­ti­ges Vor­gehen, daher wird sie dem Anforderungsbereich II zugewiesen.

Mögliche Fehler

  • 1. Antwortalternative wurde angekreuzt: Der Mittelwert 10 km wird fälschlich auf die sieben Tage verteilt (Defizit bzgl. K3).
  • 3. Antwortalternative wurde angekreuzt: Die Gesamtverlängerung wird (da im Diagramm 6 Tage gegeben sind) mit 60 km errechnet und vermutlich an­schließend halbiert, da „Mittel“ nur als „Division durch 2“ gedeutet wird (De­fi­zit bzgl. K3).
  • 4. Antwortalternative wurde angekreuzt: Die Unterscheidung zwischen der Ge­samtverlängerung der Fahrtstrecke und der mittleren täglichen Fahrt­strecke gelingt nicht. Dieser Fehler tritt auch bei der 5. Antwortalternative auf, allerdings wird im vorliegenden Fall zusätzlich der siebte Tag missachtet (Defizit bzgl. K6, K3).
  • 5. Antwortalternative wurde angekreuzt: Lediglich die Gesamtverlängerung der Fahrtstrecke wird errechnet (Defizit bzgl. K3).

Schwierigkeit

Zusammenhänge erkennen (AFB II)
Kompetenzstufe II
29 %

Bildungsstandards

K3 Mathematisch modellieren, K4 mathematische Darstellungen verwenden, K5 mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen, K6 mathematisch kommunizieren
L5 Daten und Zufall

Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e.V. (ISQ)

Version: 1.52